In den vergangenen zwei Wochen nahmen alle sechsten Klassen der Bertha-Benz-Realschule an einem dreistündigen Workshop des Landesmedienzentrums zum Thema Cybermobbing teil. Die Workshops waren Teil des Programms „101 Schulen“ der Initiative Kindermedienland. Ein Ziel der Initiative ist, dass Jugendliche ihre eigene Mediennutzung reflektieren und sinnvolle und verantwortungsbewusste Handlungsstrategien entwickeln.

Zunächst erklärte die Referentin Maria Dane, was man überhaupt unter Cybermobbing versteht. Anhand von Beispielen wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt, bevor die Sechstklässler in eindrucksvollen Videos nachvollziehen konnten, wie sich in einer Spirale aus scheinbar harmlosen Kommentaren Cybermobbing entwickelt. Oft hat das für die Opfer nicht nur psychische sondern auch körperliche Folgen.

Einige Zahlen ließ die Schülerinnen und Schüler aufhorchen: Jedes dritte Kind hat Angst vor Gewalt und Mobbing, fast die Hälfte der Mobbing-Opfer berichten von Selbstmordgedanken oder -versuchen und 80% der Täter waren zuvor selbst Mobbing-Opfer.

Dane zeigte, dass es aber nicht nur Opfer und Täter, sondern auch Zuschauer, Wegschauer, Dulder und Mitläufer gibt, die alle mehr oder weniger dazu beitragen, dass Mobbing überhaupt möglich ist. Damit sei natürlich eine Aufforderung verbunden: Mobbing könne gestoppt werden, wenn die Gruppe der Zuschauer, Wegschauer und Dulder aktiv werde. Deshalb erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler in Expertengruppen, wie man konkret aktiv werden kann. Die Ergebnisse stellten sich die Sechstklässler gegenseitig vor.

Im Gespräch sagte die ehemalige Lehrerin Maria Dane, dass auch Eltern und Lehrerinnen und Lehrer sensibilisiert werden müssten: „Wir müssen Zeichen erkennen, Hilferufe richtig deuten und dürfen Situationen nicht verharmlosen. Ansonsten dulden wir Übergriffe, wenn auch aus Versehen.“ Zusätzlich sei es wichtig, den Kindern regelmäßig klarzumachen, wo und wie sie Hilfe bekommen können, auch anonym, etwa bei speziellen Telefonhotlines.

Die Workshops für die Sechstklässler sind nur ein Baustein neben vielen weiteren, mit denen die Bertha-Benz-Realschule Präventionsarbeit im Bereich (Cyber-)Mobbing leistet. Daneben gibt es etwa das Stopp Mobbing-Team, Medienscouts und thematische Elternabende.

 

Verantwortungsvoll handeln im Internet – Schüler der Bertha-Benz-Realschule besuchen Cybermobbing-Workshop