13. Mai 2025
In der Schule lernt man ja nicht einmal, wie man eine Steuererklärung macht! – Eine Aussage, die vor einigen Jahren die bildungspolitische Öffentlichkeit beschäftigt und dazu geführt hat, dass es mittlerweile möglich ist, das Finanzamt in die Schulen zu holen um letztlich genau diese These zu widerzulegen.
„Steuer macht Schule“ heißt das Programm, mit dem vergangene Woche zwei Mitarbeiterinnen des Finanzamts Heidelberg in unserer 10b und 9a zu Gast waren. In zwei Schulstunden ging es darum,
den Schülerinnen und Schülern vor allem die Angst vor zu viel Steuerbürokratie zu nehmen. Während in der ersten Stunde die verschiedenen Steuerarten im Fokus standen, ging es im zweiten Teil vor allem darum, an einem sehr einfachen Fallbeispiel das kostenlose Steuerportal Elster kennenzulernen und mit Hilfe einer Lohnsteuerbescheinigung zu verstehen, welche Daten wie in Elster erfasst werden. Natürlich war es nicht möglich, in zwei Stunden komplexe Fragestellungen zu beantworten, wohl aber zu verstehen, was etwa Werbungskosten sind und wie sie das zu versteuernde Einkommen und damit die Steuerschuld mindern. Nebst informativen Kurzvorträgen gab es immer wieder interaktive Teile, bei denen die Schülerinnen und Schüler am Ipad selbst Entscheidungen treffen mussten oder in einem Quizspiel Vorkenntnisse aktivieren konnten.
Die Veranstaltung zeigte, wie komplex das Steuerrecht in Deutschland ist, aber eben auch, wie wichtig es ist, sich frühzeitig damit zu befassen – denn wer nach der Schule in eine Ausbildung geht, wird sich mit diesem Thema zwangsläufig beschäftigen müssen. Dass die Informationsveranstaltung alles andere als trockene Theorie war lag zuletzt auch daran, dass Duygu und Jana vom Finanzamt Heidelberg immer wieder mit guten Beispielen ihre Vorträge lebendig halten und am Ende sogar noch die Ausbildungswege in der Finanzverwaltung vorstellen konnten.

Artikel: Rüdiger Kamuf, WBS-Lehrkraft der Klassen 10b und 9a