„Ein Gramm Praxis wiegt mehr als eine Tonne Theorie“ (John Dewey)

Schülerinnen und Schüler der Vorbereitungsklasse der Bertha-Benz-Realschule bauen eine Grillstelle im Schulgarten

Kooperation mit Werkstattschule – Einweihung beim Sommerfest

Saftige Steaks und knackige Grillwürstchen werden bei Festen von nun an im Schulgarten gegrillt. Die neue gemauerte Grillstelle mit Beistelltisch macht dies möglich. Zum Verzehr lässt man sich gemütlich auf der „Dschungelbank“, die von einer steinernen Schlange getragen wird, oder auch auf der breiten Bank mit Rückenlehne, in der die Namen aller teilnehmenden Schülern und Schülerinnen eingeschnitzt sind, nieder. Die Gartenmöbel bestechen durch ein sehr individuelles buntes Holz-Stein-Design.

Realisiert wurde all dies dank einer Kooperation zwischen der Vorbereitungsklasse (VKL)  der Realschule Wiesloch und der Werkstattschule Heidelberg. Das Projekt KooBoZ (Kooperative Berufsorientierung für neu Zugewanderte) startete zum Schuljahr 2016/2017 und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Bereits Anfang des Schuljahres legten 15 Schülerinnen und Schüler der VKL mit ihrer Klassenlehrerin, Angelika Fleck, und dem Projektleiter aus der Werkstattschule, Jakob Strack, los. Nach der Themenfindung – es war schnell klar, dass die Schülerinnen und Schüler einen Grill im Schulgarten bauen wollten, da die Aussicht auf Grillfeste lockte – ging es darum, eigene Ideen zu entwickeln. Zeichnungen anzufertigen und Modelle aus Holz zu bauen, das Gelände abzumessen,  waren nur einige Schritte auf dem Weg zur Realisation. Die eigentliche Werkphase ging in zwei kompletten Praxiswochen im Frühling und Sommer über die Bühne.

In der Bauphase findet keine Übungswerkstatt, kein passives Zuschauen, sondern eine aktive, auf Stärken und Talenten basierte Mitarbeit statt. Die Schülerinnen und Schüler werden von professionellen Fachkräften verschiedener Berufsgruppen in Teams kompetent angeleitet und können sich wirklich ausprobieren: gelbe Sandsteinblöcke werden behauen, Dschungelmuster auf Holzplatten geschnitzt und bemalt, Beton angerührt, Fundamente gegossen… Die berufspraktischen Erfahrungen sind vielfältig und vieles ist von der Gestaltung her anspruchsvoll. Die Schülerinnen und Schüler, die hauptsächlich aus dem Irak, aber auch aus Syrien, Rumänien, Bulgarien, Polen, … kommen sind mit Feuereifer dabei und arbeiten zuverlässig und ernsthaft. Da die Einweihung der Grillstelle am Schulfest (21. Juni) stattfinden soll, sind alle bereit „reinzuhauen“ und lange Tage mit der teilweise anstrengenden, aber auch kreativen und sinnstiftenden  Arbeit zu verbringen. Im Projekttagebuch werden die einzelnen Etappen schriftlich festgehalten und mit Fotos dokumentiert. Natürlich entsteht auch eine lange Vokabelliste mit fachspezifischen Wörtern.

Als die letzte Schraube sitzt und die letzte Holzplanke begradigt ist, ist allen Beteiligten spätestens klar, dass hier etwas Großartiges geschaffen wurde: Projektarbeit mit umfassender Praxiserfahrung hat zu einem künstlerischen Meisterwerk geführt.

 „Und wann können wir jetzt endlich grillen?“

Angelika Fleck

Die Schüler der Vorbereitungsklasse bauen eine Grillstelle im Schulgarten