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Gemeinsam Wege gehen
Ziele erreichen

Schreiben für Freiheit

15. Dezember 2025

Wenn Andreas Lubig und Stephan Brües Anfang Dezember an die Bertha-Benz-Realschule Wiesloch kommen, ist wieder Amnesty International Briefmarathon angesagt.

Lubig und Brües sind nur zwei von 165 000 Aktiven in Deutschland, die in diesen Tagen Unterschriften für die Freilassung von unschuldig politisch Inhaftierten in verschiedenen Ländern sammeln.

Seit Jahren ist es ein fester Bestandteil im Ethikunterricht in Klasse 9 über Menschenrechte zu reden und dabei auch die weltweite Hilfsorganisation Amnesty International kennenzulernen. „It´s better to light a candle, than curse the darkness – wir gehen in die Öffentlichkeit und zeigen durch unser Engagement, dass es uns nicht egal ist, wenn Menschen unschuldig sterben“, so Lubig während der Vorstellung der Arbeit von AI. „Schaut, was los ist in der Welt, engagiert euch“, so weiter sein Appell an die 40 Schülerinnen und Schüler, die sich am Ende zahlreich mit ihren Unterschriften am Briefmarathon beteiligten. So wurden wieder fünf Fallbeispiele für unsere Schülerinnen und Schüler ausgewählt, die exemplarisch für Menschenrechtsverstöße stehen und durch die sehr deutlich wird, wie wichtig es ist aufzustehen, seine Stimme zu erheben und eben am Ende durch seine Unterschrift „nein“ zu politischer Willkür zu sagen.

Der 10. Dezember ist kein zufällig gewählter Tag: An just diesem Tag wurden 1948 die Allgemeinen Menschenrechte von über 150 Ländern erklärt und anerkannt. Umso trauriger, dass fast 80 Jahre später in Staaten wie China oder dem Iran noch immer die Todesstrafe steht. Amnesty International ging es in den 60er Jahren ursprünglich darum, sich für politisch Gefangene einzusetzen. Heute ist der thematische Aktionsradius deutlich größer, denn auch die Rechte von Flüchtlingen oder der Kampf um Klimagerechtigkeit stehen auf der Agenda der Organisation, sie seit 1971 auch in Wiesloch aktiv ist. Herzstück der Arbeit ist und bleibt jedoch der alljährliche Briefmarathon: Gespräche führen, Briefe schreiben, Demos organisieren: All das erhöht den Druck auf Regierungen, Menschen ihre Freiheit zurückzugeben.

In den vergangenen Jahren konnten wir an unserer Schule immer wieder weit über 500 Unterschriften sammeln – ein dicker Berg Papier, der aber nur ein kleiner aus Milionen von Bergen ist. Wer sich weiter informieren oder mitmachen möchte, findet unter www.amnesty-wiesloch.de spannende Fakten über die Arbeit der Ehrenamtlichen.

Rüdiger Kamuf, Ethiklehrer Klasse 9