04. Dezember 2025
Die Schulkinowoche bietet Schüler:innen die Möglichkeit – außerhalb des regulären Unterrichts - sich intensiv mit Filmen, Medien und filmischer Gestaltung auseinanderzusetzen. Die Klasse 6d nahm mit dem Film „Zirkuskind“ am Schulkinoprogramm teil.
Die Erwartungen waren hoch: Oftmals verbindet man Filmlernen mit spannenden, konventionellen Spielfilmen. Doch der ausgewählte Film entsprach nicht dem typischen Raster eines klassischen Spielfilms – und traf damit auf gemischte Reaktionen bei den Schüler:innen.
Viele Kinder gaben an, dass der Film „Zirkuskind“ sie nicht sofort fesselte. Die Erzählform war unkonventionell, die Handlung ließ sich langsamer entwickeln, und der Fokus lag stärker auf Beobachtung, Atmosphäre und inneren Prozessen als auf packenden Actionmomenten. Das war zunächst ungewohnt.
Obwohl der Film nicht als „spannend“ empfunden wurde, zeigte das anschließende Filmgespräch eine deutliche pädagogische Qualität. Der Dokumentarfilm arbeitete mit ruhigen Einstellungen, minimalen Dialogen und einem detaillierten Blick auf Charaktere im Zirkusmilieu. Statt einem klaren Spannungsbogen fokussierte sich der Film dem Zwischenmenschlichen, den Unsicherheiten der Figuren und ihrer individuellen Entwicklung. Er regte zum Nachdenken über Werte, Mut und Zugehörigkeit an.
Die Schüler:innen konnten während des Filmgesprächs zentrale Motive identifizieren: Verantwortung, Freundschaft, Herkunft und Selbstbestimmung. Es gab hervorragende Gelegenheiten, interpretative Deutungen zu formulieren und Belege aus dem Film zu nennen.
Der Film „Zirkuskind“ bot der Klasse 6d eine ungewohnte Form eines Kinobesuchs an: weniger Spannung, mehr Tiefgang. Das anschließende Filmgespräch zeigte deutlich, wie aus einer zunächst abstrakten oder als ruhig empfundenen Erzählweise bedeutungsvolle Lernprozesse entstehen können. Die Erfahrungen aus diesem Schulkino bestätigen, dass gänzlich verschiedene Filmformen wertvolle Bildungserlebnisse liefern, wenn sie durch reflektierende Gespräche sinnvoll verknüpft werden.