Alljährlich Anfang Dezember sammelt Amnesty International im Rahmen eines Briefmarathons weltweit Unterschriften gegen Menschenrechtsverletzungen bzw. für die Freilassung von politisch Gefangenen. Zwei Mitglieder der kleinen, aber äußerst aktiven Amnesty-Ortsgruppe Wiesloch besuchten im Rahmen dieser Aktion auch dieses Jahr wieder den Ethik-Unterricht in Klassenstufe 9 und berichteten über die vielfältige Arbeit ihrer Organisation. Grund- und Menschenrechte, die wir in Deutschland als selbstverständlich betrachten, beispielsweise das Recht, seine Meinung frei in Wort und Schrift zu äußern, werden in manch anderen Ländern nach wie vor mit Füßen getreten. Dies erkannten auch unsere etwa 35 Ethikschülerinnen und -schüler, die den Erzählungen unserer Gäste sehr aufmerksam lauschten und auch gespannt das mitgebrachte Filmmaterial verfolgten. Sehr schnell war man sich einig, das an fünf Fallbeispielen aufgezeigte Unrecht nicht hinnehmen zu wollen und sich mit für den Briefmarathon vorbereiteten Schreiben durch die eigene Unterschrift aktiv zu den einzelnen Opfern zu bekennen.
Dass derartige Aktionen den täglichen Unterricht bereichern und die Schüler im Rahmen der Unterrichtsthemen „Recht, Werte und Moral“ zu einem gesellschaftlich verantwortungsvollen ethischen Handeln bewegen, versteht sich von selbst. Um so erfreulicher war es denn auch, dass sich viele unserer Zehntklässler ebenfalls an der Aktion beteiligten und insgesamt etwa 300 Unterschriften gesammelt werden konnten. Rechnet man eine solche Zahl auf mehrere Schulen, Städte oder gar Länder hoch, erreicht man schnell Zahlen im Millionenbereich. Hierdurch gelingt es Amnesty International, massiv Druck aufzubauen und die Freilassung zu unrecht Inhaftierter auch tatsächlich zu erreichen.
Unser Dank geht an Stephan Brües und Andreas Lubig für ihr großes soziales Engagement bei Amnesty und für die seit Jahren mit unserer Schule bestehende, sehr gute Zusammenarbeit.
Rüdiger Kamuf, Dezember 2018
